Vom 14. Feburar bis 14 März 2022, rund um den Weltfrauentag am 08. März, ruft Fairtrade Deutschland zur Aktion „Flower Power – Sag es mit fairen Blumen“ auf, um ein aktives Zeichen für Frauenrechte und den fairen Handel mit Blumen zu setzen. Auch wir sind natürlich mit dabei!
Es wird wieder bunter! Der Frühling ist zum greifen nah und die ersten Sonnenstrahlen und Knospen kommen zum vorscheinen. Auch die Auswahl an Schnittblumen wird wieder größer. Bester Zeitpunkt für die Fair Flowers Kampagne von Fairtrade Deutschland und ein paar Fakten rund um die (faire) Schnittblumenproduktion.
Blumen sind nicht nur ein beliebtes Geschenk für einen geliebten Menschen sondern auch eine hervorragende Möglichkeit ein wenig Farbe und Leben in die Wohnung zu bekommen.
Was bei dem Kauf dieser Blütenpracht jedoch häufig nicht bekannt ist, sind die Produktionsverhältnisse unter welchen diese hergestellt wird. Der Anbau von Blumen und Pflanzen ist nämlich ein arbeitsintensiver Prozess mit Einfluss auf Mensch und Umwelt.
Da die heimische Blumenproduktion die Nachfrage in Deutschland nicht abdecken kann, werden mittlerweile mehr als 80% der Schnittblumen aus dem Ausland importiert. Viele denken an dieser Stelle direkt an Holland. Das stimmt auch, ein Großteil der Schnittblumen kommt über Holland zu uns ins Land. Das allerdings sogar ein großer Anteil der Blumen, die über Holland nach Deutschland gelangen, ursprünglich aus Ländern in Afrika und Südamerika kommen, ist den wenigsten bekannt. Rund 90% aller Schnittrosen die in Deutschland verkauft werden kommen aus Ländern des globalen Südens. Auf vielen Blumenfarmen in diesen Ländern, werden die Arbeitsbedingungen von niedrigen Löhnen, mangelndem Arbeitsschutz und dem hohen Einsatz von zum Teil hochgiftigen Pflanzenschutzmitteln bestimmt.
ABER immer häufiger greifen Verbraucher:innen zu Schnittblumen mit einem Fairtrade-Siegel: 2021 wurden laut Hochrechnungen des gemeinnützigen Vereins Fairtrade Deutschland e.V. rund 21 Prozent mehr Fairtrade-Rosen verkauft als im Vorjahr. Ihr Absatz erreichte mit knapp 616 Millionen verkauften Stielen einen neuen Rekord.
Aber was ist anders an fair gehandelten Schnittblumen? Ist der Kauf einer Blume aus Übersee wirklich die nachhaltigere Alternative? Oder sollten wir lieber ganz auf den Kauf verzichten?
Fairtrade hat das Ziel, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten auf den Blumenfarmen zu verbessern. Hierzu gehören feste Arbeitsverträge, Versammlungs- und Gewerkschaftsfreiheit, Mutterschutz, klare Arbeitszeitregelungen sowie Schutzkleidung und Trainings zum sicheren Umgang mit Chemikalien. Außerdem müssen strenge Umweltkriterien eingehalten werden und ein immer weiter steigender landes- oder sektorsprezifischer Tariflohn gezahlt werden. Auch die Stärkung der Frauen, durch spezifische Förderungen sind wichtiger Bestandteil (Fairtrade Factsheet – Blumen und Pflanzen).
In vielen der Herkunftsländer spielt die Blumen und Pflanzenindustrie mittlerweile eine immer bedeutendere Rolle. Sie bringt benötigte Divisen in das Land und bietet tausenden Menschen einen Arbeitsplatz. In Kenia sind es beispielsweise 100.000 Arbeitskräfte, die Hälfte von ihnen Frauen.
Aber ist das ganze denn auch nachhaltig?
Laut einer Studie des Schweizer Ökobilanzunternehmens treeze verursachen Fairtrade-Rosen wegen der günstigen klimatischen Bedingungen in Kenia 5,4 mal weniger CO2 als niederländische Gewächshausrosen – trotz Flugtransport nach Europa. Fairtrade-Rosen verbrauchen in Anbau, Verpackung und Transport insgesamt 6,5-mal weniger Energie als niederländische Rosen aus beheizten Gewächshäusern. Außerdem setzen Farmen auf sparsame Bewässerung sowie wasseraufbereitende Kläranlagen. Dies ist durchaus ein wichtiger Punkt, da in vielen Herkunftsländern große Wasserknappheit herrscht. Am Ende sind es natürlich noch ein paar Aspekte mehr die auf die Nachhaltigkeit von Schnittblumen Einfluss haben, trotzdem muss nicht komplett verzichtet werden. Wichtig ist ein bewusster Umgang.
Sag es in Zukunft also doch einfach mit fairen Blumen!
Willst du mehr zu diesem Thema erfahren, dann gehe hierfür einfach auf die Seite von Fairtrade Deutschland. Unter dem Stichwort „Fair Flowers“ findest du weitere Informationen rund um die Themen Geschlechterdiskriminierung, Umweltschäden und Arbeitsbedingungen in der Schnittblumenproduktion.
Foto: Fairtrade Deutschland – Flower Power Kampagne