Nach über einem Jahrzehnt im Aufwind und jährlich steigenden Umsatzzahlen, ist der Umsatz mit fair gehandelten Produkten im Geschäftsjahr erstmals 2020 rückläufig gewesen. Die aktuelle Pandemie fordert den Fairen Handel heraus.
So wurden 2020 in Deutschland 1,8 Milliarden Euro zu Endverbraucherpreisen mit Produkten aus Fairem Handel umgesetzt. Das entspricht einem Umsatzrückgang von 2,9 % gegenüber 2019. Im Durchschnitt gaben die Verbraucher:innen in Deutschland 2020 pro Kopf 21,63 Euro für faire Lebensmittel und Handwerksprodukte aus.
Wie auch in den Vorjahren stammt der größte Teil des Umsatzes (80 %) aus dem Verkauf Fairtrade-gesiegelter Produkte. Der Umsatzrückgang ist u.a. auf Lockdown-bedingte Einbußen im Außer-Haus-Bereich sowie bei einzelnen Produkten (darunter Textilien und Bananen) zurückzuführen.
Die anerkannten Fair-Handels-Unternehmen wie u.a. El Puente, GEPA oder WeltPartner verzeichneten 2020 einen Umsatz von 207 Millionen Euro mit dem Verkauf fair gehandelter Waren (- 8,4 % im Vergleich zu 2019). Mehr aktuelle Zahlen und Fakten zum Fairen Handel findet ihr in unserer Broschüre „Aktuelle Entwicklungen im Fairen Handel 2021“.
Und wie sieht es bei den Weltläden und Weltgruppen in Deutschland aus? Sie verkauften 2020 fair gehandelte Produkte im Wert von 72 Millionen Euro – das entspricht einem Umsatzrückgang von 13,3 % im Vergleich zu 2019. Dieser hängt vor allem mit Ladenschließungen und leeren Innenstädten infolge der Pandemie zusammen. Insgesamt ließen sich aber Geschäftsaufgaben verhindern.
Wir haben uns in Münsters Weltläden umgehört und positives zu berichten: Sowohl der Weltladen im Viertel als auch la tienda e.V. sind bislang gut durch die Krise gekommen. Beide Läden freuen sich, vor allem im Hinblick auf kommende ungewisse Monate, auf die umsatzreichste Zeit – die Weihnachtszeit.
Wer also noch ein besonderes, fair gehandeltes Handwerksgeschenk oder feine Weihnachtsleckereien benötigt, der wird sicherlich in den bereits adventlich geschmückten Läden fündig. 🙂